Donnerstag, 27. Januar 2011

Leg dich auf mich - nur kurz!


Angeregt durch Kilian Kerners Modenschau und deren musikalischer Untermalung, habe ich nachgedacht. Nicht über die von ihm gesetzten Trends der kommenden Herbst-/Winter-Saison. Und auch nicht darüber, ob Mann tatsächlich einen fuchsiafarbenen Anzug tragen sollte – in meinem Kopf überschlugen sich ganz andere Gedankengänge.

Es heißt:
Wie man sich bettet, so schläft man. Getreu dem Motto „Zeig mir, wie du liegst und ich sage dir, wie du liebst!“ hangeln sich zahlreiche Frauen-Zeitschriften am Mythos der Bedeutung gemeinsamer Schlafgewohnheiten entlang. Mit Erfolg? Ich bin mir nicht sicher.
Lässt sich tatsächlich etwas davon ableiten, in welchem Winkel wir zu unserem Bettgenossen träumen? Ob verknotet, Rücken an Rücken oder in der guten alten Löffelchen?
Und nicht zu vergessen: die Füße! Berühren sie sich? Sanft? Spielerisch? Sind sie ausgestreckt? Die Beine vielleicht angewinkelt? Liegt einer der Partner in Embryonalstellung, während der andere mit einer großflächigen Rückenposition das ganze Bett einnimmt?
Fragen über Fragen. Und für jede einzelne haben InStyle, Cosmpolitan & Co. eine wissenschaftlich fundierte Antwort. Denn glücklicher Weise gibt es auch beim Schlafens-Quiz die Option des Multiple-Choice-Verfahrens – Mischformen sei Dank!
Doch egal, wie sich die Pärchen in ihren Betten auch drehen und wenden möchten, eins haben sie alle gemein: Sie tun es zu zweit – ob nun gewollt, ungewollt; mit dem Kopf zur Wand oder dem linken Arm über der Bettkante. Ein Gefühl teilen sie demnach unbedingt: Die innere Sehnsucht nach dem gemeinsamen Einschlafen. Worte wie „Ich kann einfach nicht alleine sein!“ sind oft Symptome des Endstadiums.
Doch was ist mit denen, die keinen Groll gegen nächtliche Einsamkeit hegen? Die ihren Platz im Bett schätzen und anstatt mit einem unbequemen Arm im Nacken, sich lieber quer übers eigene Gemach ausbreiten? Wo bleibt der Psycho-Test für sie?

Eine meiner Lieblingsprotagonistinnen äußerte einmal, es wäre für sie nichts stärker, als das Verlangen mancher Tage, das Gewicht eines Mannes auf ihrem zierlichen Körper zu spüren, einfach so – wenn auch nur für kurze Zeit. Damit gehe ich wohl eher konform.