Es ist ein Schlachtfeld: der Schauplatz, auf dem sich Vernunft und Emotion versuchen zu einigen. Denn während uns ersteres zu einem eigenständigen wie freidenkenden Individuum macht, jagt uns zweites 38°C warmes Leben durch die Arterien. Diese Koexistenz ist unabdingbar. Ohne ein funktionierendes Herz lässt es sich nicht leben, ohne ein funktionierendes Gehirn fehlt der Antrieb. Demnach ergeben wir uns dem ständigen Zwiegespräch, dem endlosen Hin und Her zwischen dem, was wir fühlen und dem, was uns gut tut. Im Idealfall tänzeln beide mit Leichtigkeit durch das Feld voller Minen, sich den Ball der Entscheidung spielerisch zuwerfend. Doch zum Teufel mit dem Idealfall.
Auf einigen Schlachtfelder grünt es bereits wieder. Es riecht nach Frühling und so Karma will, wird bald nichts mehr an die Krater und Metallhülsen erinnern, die Schmerz, Wut und Trauer formten. Auf anderen scheint es hingegen nur Nacht. Die Erinnerung ans Licht verblasst, der Boden staubt. Wenn ein Krieg so lang dauert, dass sich die Beteiligten weder an den letzten Sieg noch an eine Niederlage erinnern können, welche Motivation stärkt dann? Aus welcher Hoffnung ist noch zu schöpfen? Ist es dann die Resignation, die uns befreit oder zerreißt sie uns?