Der Punkt, an dem sie bemerkt, dass er ihr nicht gut tut, ist das Resultat wochenlangen Abwägens der ewigen Auf und Abs sowie stundenlanger Therapiegespräche mit ihren Liebsten. Viel zu stark ist die Wunschvorstellung, ihn doch noch ändern zu können.
So verbringen einige von jenen einst emotional Starken fünf Wochen vor dem Telefon – stets dem Glauben nah, er würde sich noch melden – und andere hoffen nach zwei Jahren Gemeinsamkeit noch immer auf eine gefühlstechnische Revolution seiner Beziehungs-Ansichten.
Der Gedanke, ihn loszulassen, da bereits zu viel Nervenkostüm einzubüßen war, schleicht sich nur allmählich zwischen all das Hoffen, Warten und inständige Glauben. Es ist immer ein Stück weit Aufgabe; ein Resignieren, dass der Einen eine gehörige Portion Ego kostet und der Anderen den lang ersehnten Traum der trauten Zweisamkeit zerstört.
Doch auch wenn sich beide im Klaren darüber sind, dass es mehr erfordert als einbringt, wird verhandelt und gefeilscht, was das Zeug hält – bis es reicht. Ist der Betrag der roten Zahlen zu hoch, wird Insolvenz angemeldet. Eine letzte Frist bietet ihm die Möglichkeit der Wahl – allgemein, frei, unmittelbar, gleich und vielleicht auch geheim: Broke-up-City oder Entgegenkommen-Town? Die Entscheidung liegt bei ihm; die Konsequenz bei ihr.
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