Montag, 12. November 2012

Wenn





Es gibt Momente im Leben, da weißt du, dass es dir schlecht geht. Wenn die Augen bei jedem Wimpernschlag brennen, das Loch im Magen lustlos verweilt, Blicke in die Ferne schweifen, ohne dabei auch nur einen einzigen Punkt zu fixieren. Wenn sich das Bett viel zu groß anfühlt, die Wohnung viel zu leer ist. Wenn der Kopf an bekannten Ecken und Orten kurze Filme wie Kino-Trailer abspielt; Lippen nur noch spröde sind, der Teint fahl. Wenn die Mundwinkel zu müde sind, um sich aufzurichten, Schultern hängen und der Blick in den Spiegel das Drama nur noch sichtbarer macht. Wenn Wein zum Wasser wird, die Nacht zum Tag und der Morgen die grausamsten Stunden hat. Wenn sich Minuten wie Stunden anfühlen, Hände zittern, Füße stolpern und das Herz, tränenschwer, schmerzhaft kontrahiert, um den Rest des Körpers nur noch mit dem Nötigsten zu versorgen. Wenn das Lieblingslokal zum Kriegsschauplatz wird, aufrichtige Worte zur Qual werden. Was genau ist dann?

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