Ein bisschen steckt er wohl in uns
allen: der Neujahrsoptimismus. Ich bin mir nicht sicher, ob es die maßlose Gier
in uns ist oder die pure Verzweiflung. Doch es scheint, als würde der Moment,
in dem das heiße Blei ins Wasser fließt und der Glückskeks bricht, eine
unbändige Panik hereinstürzen lassen. Alle Hoffnung auf „etwas Besseres“
kumuliert zur Hysterie um die Glückseligkeit. Denn irgendwie war es nie so
richtig gut, das letzte Jahr. Es hätte immer ein bisschen besser sein können.
Nicht?
An diesem Abend, mit Feuerwerk und
Papierschlangen, Glamour und Freunden, setzen wir alles auf eine Karte, auf
Rot, auf das Neue. Um in zwölf Monaten wieder die niederen Augenblicke
zusammenzukehren und sie zu verfluchen. Es heißt, es gäbe kein Gutes ohne das
Schlechte. Warum also fällt uns die Akzeptanz der verdammten Dinge so
schrecklich schwer?
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